Im Mai und Oktober des Jahres 2023 fanden auf dem Streckennetz der DESAG zwischen Berlin und Hamburg die ersten Schallmessfahrten statt.
Im Mai 2023 war es so weit. Im Anschluss an die Erarbeitung von Anforderungsanalysen, Anwendungsfall- und Schnittstellendefinitionen ging es endlich raus zum Messen. Mit dem Ziel ein Messsystem zur Aufzeichnung bewegter Schallquellen zu entwickeln, fanden sich ein Team des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) und Möhler + Partner Ingenieure AG (M+P) in der Prignitz zwischen Berlin und Hamburg ein.
Die Messungen erfolgten an zwei Punkten entlang des rund 450 km langen Streckennetztes der Deutschen Eisenbahn Service AG (DESAG). Ausgewählt wurden ein Freifeld-Szenario und ein bebauter Standort auf dem Gelände des Bahnhofs Wutike. Mittels der hochsensiblen Technik erfasste das Team im Monat Mai an zwei Tagen die Schallausbreitung mehrerer Durchfahrten des Personennahverkehrs der HANSeatischen Eisenbahn und im Oktober die Emissionen eines Güterzuges mit einer Diesellokomotive der Eisenbahngesellschaft Potsdam.
Damit lassen sich durch das HHI und M+P am Streckennetz der DESAG zielgerichtet die für verschiedene Algorithmen und Modellierungen benötigten Trainings- und Evaluationsdaten aufnehmen. Diese bilden zusammen die Grundlage zur Entwicklung komplexer Schallquellenmodelle für die Simulation von Zugvorbeifahrten mit und ohne Lärmschutzmaßnahmen in Form eines digitalen Zwillings.